Kapellenverein
Datum Chronikeintrag: 11. Februar 1923
Im Jahr 1922 besuchten zwei Hülschotter Pfarrer a. D. Klein. Klein war jener genannte Theologe, der 1856 Spendengelder für den damaligen Schul- und Kapellenneubau sammelte. Der Pfarrer war inzwischen 90 Jahre alt und konnte aber dank seines klaren Verstandes noch viel von seinen Tätigkeiten von vor 66 Jahren berichten. Und diese Erzählungen gaben laut Protokollbuch des Kapellenvereins den Anstoß zu einem Kapellenneubau. In einer Versammlung, die zur Klärung der Machbarkeit eines Neubaus diente, gab Pater Steinert, der zwei bis drei Wochen nach jenem Besuch zweier Hülschotter bei Pfarrer Klein im Dorf war und vom Vorhaben hörte, praktische Ratschläge wie man eine Verwirklichung am besten angehen solle.
Man kam zu der Einschätzung, dass mit einer Investition von zehn Schweinen und 10.000 Mark gerechnet werden müsse. Die Schweine sollten zunächst gemästet werden, um damit im Folgejahr Baumaterialien anschaffen zu können. Doch diese Planungen, die nun mehr und mehr Form annahmen, führten in den Nachbarorten zu allerlei Gerede und man wurde nur ungläubig belächelt. Doch mit jedem Monat wurde es ernster: Im Sommer konnten durch den Kontakt von Pater Steinert mit dem in den USA wohnenden Pater Goebel und mithilfe von dessen zugesandtem Geld Dachziegel angeschafft werden. Auch spendeten Herr Henze und Herr Schauerte finanzielle Mittel. Mit Hilfe dieser Mittel und mit Einnahmen, die aus Theaterspielen der Dorfkinder stammten, konnte bereits ein Fußboden, bestehend aus Holzbrettern angeschafft werden. Und auch der nötige Bausand wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.
Das Jahr 1923 hatte kaum begonnen, da waren die ersten Bauvorbereitungen schon abgeschlossen. Das Grundstück, das von Josef Vogt (1872 – 1947) und Johann Peter Schulte (1876 -1950) kostenlos zur Verfügung gestellt worden war, war zum Bau des neuen Gotteshauses bereit. Sogar die Baupläne, die auf den Architekten Stritter (Stritter wird zu Ende der 1920er Jahre auch die neue Schule entworfen haben) zurückgehen, standen fest und wurden zur Genehmigung an die Erzdiözese Paderborn geschickt. Doch es brauchte eine juristische Person als Bauleitung und Bauverwaltung. So kam es, dass als sicheres Fundament der Kapelle der am 11. Februar 1923 gegründete Kapellenverein Hülschotten e. V. entstand, der am 02.08.1923 in das Vereinsregister am Amtsgericht Attendorn unter der Nummer 19 eingetragen wurde.
Und schon aus §1 der Satzung wird ersichtlich, was der Hauptzweck des Vereins ist: Der Verein hat die Aufgabe, “für den Bau und die Instandhaltung der Kapelle sowie für den Gottesdienst daselbst Sorge zu tragen”. Als Vorstand fungierte Hubert Schulte I als 1. Vorsitzender, Peter Heseler als 1. Schriftführer und Theodor Schulte als 1. Kassierer.