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Das Bueskenlied wurde wahrscheinlich gesungen, weil die Landwirte früher einen gewissen Teil ihrer Ernte an das Heer abgeben mussten, damit es versorgt werden konnte. Das Eintreiben übernahmen vermutlich jüngere Erwachsene bzw. ältere Kinder. Die eingetriebenen Buschen, sogenannte Heeresrationen, wurden dann zum Roscheid gebracht, wo sich eine Art Umschlagplatz
befand.
Was sich mit diesem Erklärungsversuch leider nicht ganz deckt, ist das Datum, an dem man durch das Dorf zog: Es war nämlich der 27. Januar, also mitten im Winter. Zumindest war es zuletzt immer an diesem Tag. Der 27. Januar war im Deutschen Kaiserreich (1871 – 1918) ein Feiertag, denn Kaiser Wilhelm II. hatte an jenem Tag Geburtstag. Natürlich hatten die Kinder damals an diesem Tag schulfrei. Bis ca. 2010 ging man der Tradition noch nach und eine Gruppe von Kindern zog durch das Dorf, klingelte an jedem Haus und hoffte, dass die Tür geöffnet wurde und man das Bueskenlied zum Besten geben konnte.

Einem aus der Gruppe wurde vorher ein Kartoffelsack übergestülpt, der mit einer Kordel und einer daran befestigten Klingel um den Bauch fixiert wurde. Mit diesem Kostüm war man der sogenannte “Bär”. Als solcher musste man während des gesamten Liedes um einen Stock herumtanzen, den der Bär selbst in der Hand hielt. Die restliche Gruppe trug aus Papier bzw. aus Zeitung gefaltete Hüte. Wieso ein Bär dabei war und warum die anderen Papierhüte trugen, ist unklar.

Nachdem die Tradition um das Jahr 2010 langsam einschlief, ging eine Gruppe frisch gewagter Sänger am 29.01.2022 nach langem wieder durch das Dorf und sammelte Geld für die Opfer der großen Flut im Jahr 2021.

Heratioun, fieftein Buesken Strouh.
Lot uns nit te lange stohn,
vie mot noch no dem Roskede gohn.

Dai Roskede is dai rieke Mann,
dai uns dian Diss wall decken kann.

Heratioun, fieftein Buesken Strouh.
Un gerr ih’ uns dai Buesken nit,
dann gerött au’ ouk dai Roggen nit.
Heratioun.